Grundsätze und Leitlinien

Die zehn Grundsätze des Code of Conduct für bezahltes Crowdworking.

1. Rechtskonforme Aufgaben

Alle unterzeichnenden Mitglieder verpflichten sich, den Crowdworkern keine Projekte anzubieten, die illegale, diskriminierende, betrügerische, demagogische, gewalttätige oder verfassungsfeindliche Inhalte aufweisen. Des Weiteren werden Regelungen zu Altersbeschränkungen, wie beispielsweise in Bezug auf den Konsum von Online-Inhalten, bei der Vergabe einer Aufgabe berücksichtigt und angegeben. Die Plattformen sind dazu verpflichtet, alle Aufgaben und Projekte regelmäßig auf ihre Rechtskonformität zu überprüfen.

2. Klärung von Rechtsfragen

Die Mitglieder des Code of Conduct verpflichten sich, die Crowdworker über allgemeine rechtliche und insbesondere steuerliche Regelungen im Zusammenhang mit Crowdworking aufzuklären. In Fällen, in denen ein Unternehmen nicht befugt ist, Rechtsberatung zu leisten, weisen sie die Crowdworker darauf hin, dass diese für die Klärung rechtlicher Fragen unter Berücksichtigung ihrer eigenen rechtlichen und persönlichen Verhältnisse selbst verantwortlich sind.

3. Faire Bezahlung

Alle Teilnehmer verpflichten sich, einen fairen und angemessenen Lohn zu zahlen oder die Auftraggeber entsprechend zu informieren. In der Regel ist der Lohn projektbezogen. Die Berechnung erfolgt durch den Crowdsourcing-Anbieter nach bestem Wissen und Gewissen und berücksichtigt Faktoren wie die Komplexität der Aufgabe, die erforderlichen Qualifikationen, lokale Standards und den voraussichtlichen Zeitaufwand.

Es ist wichtig, die Höhe des Lohns, der bei erfolgreicher Erledigung der Aufgabe verdient werden kann, klar und im Voraus zu kommunizieren. Die Zahlungsbedingungen, einschließlich der Fristen und Auszahlungszyklen, müssen transparent sein, und die Zahlungen sollten unverzüglich und ohne Verzögerungen erfolgen. Die Plattformanbieter müssen sicherstellen, dass die Auszahlungen mindestens einmal im Monat erfolgen. Wenn ein Projekt pro bono durchgeführt wird, um gemeinnützige Zwecke zu unterstützen, sollte dies den Crowdworkern im Voraus deutlich mitgeteilt werden. Crowdworker sollten niemals aufgefordert werden, Zahlungen zu leisten, um ein Projekt zu erhalten.

4. Motivierende und gute Arbeit

Die meisten Faktoren, die in der analogen Arbeitswelt gute Arbeit ausmachen, lassen sich auch auf ein digitales Umfeld übertragen. Faktoren wie Wertschätzung, Freude, ein freundliches Arbeitsumfeld und der Zugang zu geeigneten Ressourcen sind ebenso wichtig. Die unterzeichnenden Mitglieder des Code of Conduct tragen dem Rechnung, indem sie eine benutzerfreundliche und intuitive Plattform sowie direkte Unterstützungskanäle bereitstellen. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen ergriffen, um die Erwartungen der Crowdworker hinsichtlich Motivation und Erfüllung zu erfüllen. Einige dieser Maßnahmen sind:

  • Erfahrungspunkte und Abzeichen
  • Preise und Auszeichnungen
  • FAQs, How-to-Guides und Foren
  • Weiterbildungsmöglichkeiten (e-Learning, Leadership Boards)

5. Respektvoller Umgang

Die Beziehung zwischen den Crowdsourcing-Plattformen, ihren Kunden und den Crowdworkern basiert auf Zuverlässigkeit, Vertrauen, Ehrlichkeit, Offenheit und gegenseitigem Respekt. Die Crowdsourcing-Plattformen sind sich als Vermittler zwischen ihren Auftraggebern und Crowdworkern ihrer Verantwortung bewusst, die Interessen beider Parteien zu respektieren und zu berücksichtigen. Die Crowdsourcing-Plattformen verpflichten sich, ihre Vermittlerrolle gewissenhaft zu erfüllen und diese Werte zu wahren.

6. Klare Aufgaben und angemessener Zeitrahmen

Die Aufgaben der Crowdworker sollten klar definiert sein. Crowdworker sollten eine detaillierte Beschreibung aller zeitlichen und inhaltlichen Kriterien erhalten, die für die Teilnahme und den erfolgreichen Abschluss eines Crowdsourcing-Projekts erfüllt werden müssen. Die Projektbeschreibung dient als Grundlage für die Annahme der abgeschlossenen Aufgaben und die anschließende Auszahlung. Als Vermittler müssen Crowdsourcing-Plattformen die zeitlichen Anforderungen ihrer Kunden berücksichtigen, sollten aber auch mit realistischen Schätzungen planen und den Crowdworkern genügend Zeit für die Erfüllung ihrer Aufgaben einräumen.

Für den Fall, dass Aufgaben direkt durch den Auftraggeber und nicht durch die Crowdsourcing-Plattform angeboten werden, wird diese in Bezug auf klare Aufgabendefinitionen und angemessene Zeitplanung beraten.

7. Freiheit und Flexibilität

Crowdworking erfolgt auf freiwilliger Basis und zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Die Aufgaben können oft orts- und zeitunabhängig erledigt werden, und die Crowdworker sind bei einer Crowdsourcing-Plattform nicht an langfristige Verpflichtungen gebunden. Anhand der Projektbeschreibung können Crowdworker frei entscheiden, welche Aufgaben sie annehmen und welche sie ablehnen. Die Ablehnung von angebotenen Aufgaben sollte keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen, und Crowdsourcing-Plattformen sollten keinen Druck ausüben.

8. Konstruktives Feedback und offene Kommunikation

Da Crowdworkerinnen und Crowdworker oft aus der Ferne arbeiten, ist es wichtig, dass die Crowdsourcing-Plattform für alle auftretenden Fragen zur Verfügung steht. Die unterzeichnenden Mitglieder dieses Code of Conduct sind dafür verantwortlich, den Crowdworkern bestmögliche Hilfestellung und technische Unterstützung zu bieten, zeitnahes Feedback zur Aufgabenerfüllung zu geben und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist daher unerlässlich. Die Crowdsourcing-Plattform sollte die Kommunikation zwischen den Crowdworkern fördern und durch die Implementierung von technischen Features unterstützen, sofern dies der Projektdurchführung dienlich und technisch machbar ist.

Erfahren Sie mehr über die Ombudsstelle >

9. Geregelter Freigabeprozess und Nacharbeit

Der Freigabeprozess für erledigte Aufgaben muss schriftlich dokumentiert werden und für den Crowdworker transparent sein. Die Crowdsourcing-Plattform sollte die Dauer der Freigabezeiträume kommunizieren. Die Ablehnung von Projekten muss begründet sein und sich auf die Projektbeschreibung stützen, außer bei grober Fahrlässigkeit oder bewusster Täuschung durch den Crowdworker. Generell sollte die Möglichkeit zur Nachbesserung gegeben sein, es sei denn, die Projektbeschreibung verbietet dies, etwa wenn Sonderaktionen beendet sind oder das Projekt bereits abgeschlossen ist. Diese Fälle müssen schriftlich und im Voraus kommuniziert werden. Zudem ist jede Crowdsourcing-Plattform verpflichtet, ein faires und unparteiisches Beschwerdeverfahren für CrowdworkerInnen einzurichten. Können sich CrowdworkerInnen und die Plattform nicht einigen, können sie sich an die dafür eingerichtete Ombudsstelle wenden. Hier ist der Link zum Formular.

Zur Ombudsstelle >

10. Datenschutz und Privatsphäre

Die Achtung und der Schutz der Privatsphäre von Crowdworkern ist von größter Bedeutung. Dies beinhaltet den Schutz ihrer persönlichen Daten und Kontaktinformationen. Dies gilt ebenso für alle Informationen, die den Mitgliedern, die den Code of Conduct unterschrieben haben, von Kunden zur Verfügung gestellt werden. Crowdsourcing-Plattformen verpflichten sich, die persönlichen Daten der CrowdworkerInnen nicht ohne schriftliche Zustimmung an Dritte weiterzugeben. Nur die Informationen, die für ein klares Verständnis des Projekts unbedingt erforderlich sind, werden in anonymer Form an die Auftraggeber weitergegeben. Crowdsourcing-Plattformen sind in der Beziehung zu ihren Auftraggebern zur Verschwiegenheit verpflichtet. Von dieser Verpflichtung können sie nur durch den Auftraggeber entbunden werden.

Sind Sie auch daran interessiert, den Code of Conduct zu unterzeichnen?
Haben Sie Fragen oder Feedback?

Kontakt aufnehmen